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Einträge aus den Kirchenbüchern von Fröhstockheim und Walsdorf

(1) Hochzeitseinträge Johann Heinrich Zangs (18. 4. 1752)

Kirchenbuch Fröhstockheim (LK Kitzingen), heute zur Pfarrei Rödelsee gehörig:

J. Heinr. Zang, Kantor zu Walsdorf mit Jungfer A. M. Balbiererin, Cl((= Crailsheimischer)) Verwalter Balb. dahier nachgelassene Tochter, copuliert anno 1752

Kirchenbuch Walsdorf bei Bamberg (639/40)

1752:
Den 18. April sind zu Fröhestockheim copuliert, allhier aber zu Walßdorf ordentl. proclamieret worden der Edle und Kunstgelehrte Herr Johann Heinrich Zang, allhiesiger wolverordneter Cantor und Organist. Deß Hochedlen, Vorsichtig und Mannhaften Herrn Johann Georg Zang, Lieutenant unter einem hochfürstlich Gothaischen Infanterie-Regiment, und deßen Eheweibes Christiana Elisabetha, ehelicher Sohn:
Und Jungfer Margaretha Barbiererin, des weiland Hochedlen gestreng- und Rechtswolgelehrten Herrn Johann Ludwig Barbierers gewesenen Hochfreyherrl. Crailsheimischen treuverdienten Verwalters zu Fröhestockheim u. Rödelsee, u. deßen hinterlaßenen Frauen Wittwe, Ursula, eheliche jüngste Tochter.

Anmerkung:

Warum in Fröhstockheim, dem Ort der Eheschließung, nur eine so mangelhafte Eintragung ohne Tages- und Monatsangabe erfolgte, ist wahrscheinlich nicht zu ergründen. Dagegen erfreut der sehr ausführliche und überschwängliche Bericht aus dem damaligen Dienstort Zangs umso mehr.
Der junge, eben 19 Jahre alte Zang hat in Walsdorf sicher durch seine Kunstfertigkeit einen nachhaltigen Eindruck auf den Pfarrer gemacht. Walsdorf war wie Fröhstockheim Crailsheimischer Besitz und wir dürfen annehmen, dass die 20-jährige Anna Margaretha Balbierer dort in irgend einem Dienst stand und Zang kennenlernte, sicher in Zusammenhang mit seiner musikalischen Tätigkeit, vielleicht als Chor-Sängerin?
Die falsche Schreibweise Barbierer statt Balbierer ist sicher ein Hörfehler beim dortigen Pfarrer. In allen anderen Nachrichten wird immer der Geburtsnahme Balbierer angegeben.
Die Verbindung zu Fröhstockheim, wo die Mutter der jungen Frau als Witwe lebte, war sicher auch der Grund, dass die freigewordene Kantorenstelle in Mainstockheim dort bekannt wurde und Zang sich hier im selben Jahr noch bewerben konnte (vgl. MITTEILUNGEN 1987).